Kreis Hellweg: „Massenaufstieg“ in die BZ-Liga möglich

„Emotionslose“ Aufstiege
VfL Kamen entscheidet noch über Wildcard-Antrag. RSV Altenbögge und SGH Unna Massen setzen auch nach dem Aufstieg auf ihren aktuellen Kader.

Am 19. April hat der Handball-Verband Westfalen (HVW) die endgültige Entscheidung getroffen, den unterbrochenen Spielbetrieb nicht mehr aufzunehmen. Die Saison 2019/2020 ist damit beendet.

Es wurde eine Regelung getroffen, welche möglichst allen Vereinen gerecht werden soll (wir berichteten). Profiteure des vorzeitigen Endes der Spielzeit sind unter anderem der RSV Altenbögge in der Landesliga sowie die SGH Unna Massen in der Bezirksliga, die zum Meister und Aufsteiger in ihren Klassen erklärt wurden. „Es lief ja darauf hinaus, dass an diesem Wochenende die Entscheidung fallen würde. Als ich dann am Sonntag die Info bekommen habe, war es trotzdem irgendwie merkwürdig. Am liebsten feiert man einen Aufstieg natürlich mit der Mannschaft auf der Platte. So war es etwas speziell“, berichtete Altenbögges Aufstiegscoach Jens Schulte-Vögeling, der vom Saisonabbruch und damit Meisterstück seines Teams während einer Fahrradtour mit seiner Familie erfuhr. Der nun bevorstehenden mehrmonatigen Handballpause blickt Schulte-Vögeling allerdings etwas wehmütig entgegen: „Bei uns haben alle schon wieder Bock auf Handball und sei es nur, um zum Training in die Halle zu kommen. Wenn irgendwann das ‚Go‘ kommen wird, werden wir das natürlich nutzen.“

Groß war die Freude über den nun feststehenden Aufstieg auch eine Spielklasse tiefer bei der SGH Unna Massen. In seiner ersten Saison als hauptverantwortlicher Trainer führte Mathias Uhlenbrock die Kreisstädter in die Landesliga. Auch er sprach von einem „recht emotionslosen Aufstieg“, stellte aber gleichzeitig klar: „Wir freuen uns auf jeden Fall, dass nun eine sportliche Lösung gefunden wurde und unsere bisher gezeigte Leistung belohnt wurde.“ Unna Massen lag sechs Spieltage vor Saisonende mit drei Punkten Vorsprung auf Platz eins der Bezirksliga. „Wir werden jetzt mal schauen, wie sich das alles verteilen wird in den kommenden Tagen und Wochen. Die Fragen, wie es dann weitergeht hinsichtlich der Vorbereitung und des Trainingsbetriebes, sind ja immer noch offen. Aber wir hoffen natürlich alle, dass wir bald wieder in die Halle dürfen“, so Uhlenbrock weiter.

Beide feststehenden Aufsteiger aus Bönen und Unna planen fest mit ihrem derzeitigen Kader für das neue Spieljahr. Beim RSV Altenbögge werden noch Gespräche mit weiteren potenziellen Verstärkungen geführt. Bei Unna Massen steht Felix Braach (zuletzt TV Wickede) bereits als Neuzugang fest.

Als Tabellendritter der Bezirksliga hätte übrigens auch der VfL Kamen die Möglichkeit, durch die einmalig geschaffene Wildcard-Regelung für die Landesliga zu melden und so unerwarteterweise aufzusteigen. Ob die Sesekestädter diese Option ziehen werden, stand zu Beginn dieser Woche noch nicht fest. Nach Aussage von Kamens Trainer Uwe Nitsch wolle er gemeinsam mit der sportlichen Führung des Vereins erst einmal weitere Gespräche führen und die Situation genau erörtern, um dann gemeinsam zu entscheiden. Dafür haben die Verantwortlichen bis zum 20. Mai Zeit. Bis da muss für die entsprechenden Ligen gemeldet sein

Aufgestiegen ist auch die Landesligatruppe des Königsborner SV II. Kai Harbach wird in der kommenden Saison sein zweites Traineramt bei den Handballfrauen niederlegen. In der Verbandsliga hat Fabian Kuropka das Sagen.. (mats)

Neben „Meister“ SGH Unna Massen II können sechs weitere Teams eine Wildcard beantragen.

„Massenaufstieg“ in die Bezirksliga ist möglich

Beendet ist die Saison natürlich auch in den Kreisligen und – klassen. Der Vorstand des Kreises Hellweg hat beschlossen, sich dem Vorgehen des Westfälischen Verbandes anzuschließen. Das gilt auch für die Abschlusstabellen, die ebenfalls nach dem „norwegischen Modell“ (wir berichteten) berechnet werden. Zwei Änderungen gibt es allerdings: So müssen Mannschaftsmeldungen für die kommende Saison nicht bis zum 20. sondern erst bis zum 24. Mai eingegangen sein. Der Kreisvorstand wird dann das finale Spielsystem im Erwachsenenbereich für die Saison 20/21 nach Ablauf des Meldeschlusses auf Vorschlag der Spielleitenden Stellen beschließen. Zudem wird der Pokalwettbewerb nicht nur bei den Frauen, sondern auch bei den Männern eingestellt.

Zu einem „Massenaufstieg“ in die Bezirksliga könnte es kommen, denn in der Kreisliga sind neben dem „Meister“ SGH Unna Massen II auch noch SuS Oberaden III, ASV Hamm Westfalen IV, SCE Heessen, VfL Kamen II, Eintracht Dolberg II und Lüner SV mit einer Wildcard versehen worden, dass heißt, sie hätten bis zum Ende der normalen Spielzeit auch noch die Tabellenspitze erklimmen Hönnen und damit ein Aufstiegsrecht erhalten. Bei den Reserveteams aus Kamen und Dolberg wäre das allerdings nur möglich, wenn auch die ersten Mannschaften ihre Wildcard für einen Aufstieg in die Landesliga ziehen.

Meister der 1. Kreisklasse und damit Aufsteiger in die Kreisliga wurde der TuS Jahn Dellwig II, die Wildcard erhielt in dieser Liga VfL Kamen III. Falls dieses Team nicht hochgeht, da der Platz in der Kreisliga durch die Zweite besetzt ist, rückt TV Werne II nach. In der 2. Kreisklasse steigt Hammer SC IV auf, die Wildcard erhält SGH Unna Massen IV, in der 3. Kreisklasse ist HC TuRa Bergkamen III Staffelsieger, HC Heeren II bekommt die Wildcard.

In der Frauen-Bezirksliga setzte sich der TuS Westfalia Kamen durch und kehrt damit in die Landesliga zurück. Die Wildcard erhält Eintracht Dolberg. In der Frauen-Kreisliga liegt der Lüner SV III vorn, kann aber nicht aufsteigen, da die Zweite der Bezirksliga angehört. So wird HC TuRa Bergkamen III zum Regelaufsteiger. In der Frauen-Kreisklasse setzte sich TV Beckum II durch, die Wildcard bekommt HSG Handball SG Soest. (mf)

Quelle: Hellweger (21.04.20)