E2-Jugend: Bittere (späte) Pille ? in Hamm

Hammer SC 2 : TuS OV 2 mE 5:3 (9:8)

Diesen Spielbericht zu schreiben ist irgendwie nicht einfach. Bei jedem Wort grummelt es noch etwas. Knappe Niederlagen tun weh, späte knappe Niederlagen tun extra weh. Und Niederlagen mit dem Schlusspfiff wenn man das Spiel kurz vorher erstmalig gedreht hat sind [Ihr Browser hat das nachfolgende wirklich schlimme Wort aufgrund eines Verstoßes gegen das verbale Moralitäts-Statut zum Glück gesperrt].

Rund 90 Minuten vor Spielbeginn trafen wir uns auswärts zum Spiel der E2 gegen den Hammer SC 2 in Hamm. Paul und Piet hatten sich, um unbedingt spielen zu können, wie ein Aal aus den Fängen eines Familien-Ausflugs rausgewunden. Gute Jungs! So standen 12 Kinder parat. Den Gegner kannten wir zum Teil schon von einem Test-Spiel aus den letzten Monaten und wussten, dass hier nur mit 100% etwas zu holen sein würde. Vorab – daran lag es sicher nicht. Warum hat es dann nicht gereicht? Von vorne:

Nach spielerischem Aufwärmen ging es los. Ein Blick auf den „Spielbericht-Online“ verriet „viele der gegnerischen Spieler sind wieder 1-2 Jahre älter“. Der spätere Sieg-Torschütze wird in 6 Monaten 11 Jahre alt. Das Los eines jeden Jungjahrgangs halt.

Auf dem Platz haben sich die Kinder das aber nicht sonderlich anmerken lassen. Selbstbewusst und voller Vertrauen in die eigene Stärke ging es, typisch für ein Handball-Spiel in Manndeckung, mit Tempo hin und her (1:0,1:3,3:3,5:3). Ein unnötiger Rückstand zur Pause. Vergebene Chancen für ein ganzes Leben. Im Training wird das Netz, hier der Torhüter kaputt geschossen. Entsprechender Hinweis in der Halbzeit-Ansprache. Trotzdem ein deutlich besseres Pass-Spiel als in den ersten Spielen bei vielen Kindern. Dabei ist das sogenannte „passing-game“ deutlich anspruchsvoller als das „dribbling-game“. Das Thema werden wir im Training mit großer Priorität verfolgen. Denn es gibt keinen besseren Weg gegen körperlich überlegende Spieler als ein gutes Pass-Spiel.

Auch ein anderer Aspekt unseres Auftritts muss mal Erwähnung finden. Die Kinder haben so viel Feuer in sich, dass wir in den ersten Spielen bereits fast ein Duzend Penalty’s zugesprochen bekommen haben. Das ist echt viel in diesem Alter und zeugt von Mut, Furchtlosigkeit und Zug zum Tor. Julius und Piet sind hier besonders furchtlos voran gegangen. Die Anzahl der blauen Flecken dürfte beachtlich sein. Das ist allerdings nur die halbe Miete. Und wenn dann, so wie heute, 4 von 4 vergeben werden, dann macht das durchaus mal den Unterschied bei einer Niederlage mit einem Tor. Das werden wir sicherlich üben. Gut gefallen haben auch Tom und Maxi mit vollem Einsatz bei der Ball-Eroberung. Großer Willen auch bei Jana, die sich mehr und mehr an das Tempo der „größeren“ Kinder gewöhnt. Auch Jonas mit gutem Freilaufen am Kreis – leider schlug das Herz wohl zu schnell für einen guten Abschluss. Das kommt.

Nach der Halbzeit waren die Kinder noch heißer als in der ersten Hälfte. Entsprechend der Spielverlauf mit dem Ausgleich (7:7) bei 33:57 und sogar der Führung (7:8) bei 37:51 – beides durch Piet. Fehlende Cleverness führte dann allerdings wenige Sekunden später zum schnellen Ausgleich für Hamm. Danach kein Spiel für schwache Nerven. Erneut flipperte der Ball hin und her. 40 Sekunden vor Schluss, Einwurf und Ballbesitz für uns in der eigenen Hälfte. Aber so eine Situation kann man nicht üben und trainieren. Das ist viel zu abstrakt. Das kommt mit Erfahrung und Alter. Entsprechend kam es zum unnötigen Ballverlust beim viel zu stürmisch vorgetragenen Angriff und dem resultierenden späten Gegentor 2 Sekunden vor Ende.

Das Trainerteam sagt immer: „Lieber 8:10 verlieren als 30:1 gewinnen“. Ja. Das ist auch so. Dieser Sport ist nicht auf kurzfristige Erfolge und herbeigebogene Siege ausgelegt. Aber so etwas wie heute, ist schon schade. Die Kinder werden das nicht vergessen und beim nächsten Mal cleverer sein. Dann hoffentlich mit besserem Ende für uns. Jetzt haben wir erstmal 3 Wochen Pause bevor es am Sonntag, den 27.10. in heimischer Halle zum Kräftemessen mit der Truppe vom TuS „Jahn“ Dellwig kommt. Bis dahin heißt es üben und vor allem „Handball-Camp“.

Quelle: Stefan Riek (08.10.19)